Sie ist ein imposantes Baudenkmal, ein beliebtes Ausflugsziel und ein Naturparadies. Doch wer die elegant geschwungene, 650 Meter lange Bruchsteinmauer sieht, ahnt nicht, welch geschichtsträchtiger Ort sie ist – die Möhnetalsperre. Gebaut wurde sie, um die Wasserversorgung des Ruhrgebietes zu sichern. Die industrielle Revolution hatte Tausende von Arbeitern ins Ruhrtal gebracht. Die Industrie – insbesondere die Stahlproduktion – verbrauchte gigantische Mengen von Wasser. Wasser, das dann als Trinkwasser fehlte. Vor 80 Jahren, am 17. Mai 1943, kurz nach Mitternacht, donnerten fünf nachtflugtaugliche, britische Bomber im Tiefflug über den Möhnesee. Bis dahin galt "die Möhne" als unangreifbar. Eine Rollbombe brachte die gewaltige Mauer zum Bersten. Das aufgestaute Wasser stürzte als meterhohe Flutwelle todbringend ins Tal, hinterließ eine Spur gewaltiger Zerstörung. Mehr als 1500 Menschen starben, ganze Straßenzüge, Brücken und Dorfteile wurden weggeschwemmt.